Poster Session
Date: 13.09.2021
Eine ökonomische Bewertungskonzeption für ein dauerhaftes fernerkundungsbasiertes Erfassungssystem für Waldschäden in Deutschland
Autoren: Simon Fleckenstein*, Kristin Franz, Björn Seintsch
Sturm-, Dürre- und Borkenkäferschäden durch Extremwetter haben in den Jahren 2018 bis 2020 massive wirtschaftliche Schäden für deutsche Forstbetriebe verursacht. Vom Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (BMEL) wird das Schadholzaufkommen mit rund 178 Mio. m3 und die wieder zu bewaldende Schadfläche mit 285 000 ha angegeben. Die wirtschaftlichen Schäden der deutschen Forstwirtschaft beliefen sich nach Möhring et al. (2021) auf 13 Mrd. €.
Angesichts des Klimawandels und steigender Waldschadensrisiken wird daher ein bundesweit einheitliches Monitoring- und Berichtssystem zu Waldschäden angestrebt, welches kontinuierlich Daten zu Schadflächen, Schadmengen und zu den monetären Auswirkungen der Schäden liefern soll. Das Verbundprojekt „Fernerkundungsbasiertes Nationales Erfassungssystem Waldschäden (FNEWS)“ soll für die Implementierung dieses fernerkundungsbasierten Erfassungssystems für Waldschäden die Verfahren entwickeln und erproben. Ziel des Teilprojektes „Ökonomische Bewertung“ ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Integration ökonomischer Bewertungen in ein dauerhaftes fernerkundungsbasiertes Monitoring- und Berichtssystem zu Waldschäden zu legen.
Auf Basis der nationalen und internationalen Waldschadensökonomie und verwandten Disziplinen wird ein standardisiertes ökonomisches Bewertungskonzept für Waldschäden in Deutschland erarbeitet, welches die einzelnen forstbetrieblichen Schadenskomponenten systematisch herleitet und Bewertungsansätze aufzeigt. Im Anschluss wird unter Einbezug der Datenverfügbarkeit und -qualität geprüft, welche Ansätze für ein kontinuierliches Monitoring praktikabel sind und wie Informationslücken geschlossen werden können.